Häufige Fragen

Funktionieren Schweizer Notfallnummern über VoIP?

Ja, Notrufummern wie 112, 117, 118, 144, 1414 funktionieren auch über VoIP. Es kann allerdings zu Ungenauigkeiten bei der automatischen Lokalisierung des Anrufers kommen. Bei Notrufen über das Internet müssen die Anbieter die Standortidentifikation vorerst nur für bestimmte Anschlüsse gewährleisten - dies bis die Technik eine lückenlose Lokalisierung ermöglicht. Die Anbieter von Internettelefonie müssen aber die Abonnentinnen und Abonnenten ausdrücklich informieren, dass die Notrufe unter Umständen an die falsche Notrufzentrale gehen oder der Standort des Anrufenden nicht korrekt identifiziert werden kann.

Wie sicher ist VoIP?

VoIP-Verbindungen werden standardmässig nicht verschlüsselt, genau so wenig wie normale Telefonverbindungen.

Es gibt drei Teilbereiche, in denen man Abhören könnte: im Gebäude, auf der Strecke zwischen dem Gebäude und der Vermittlungsstelle sowie im Langstreckennetz.

Innerhalb eines Gebäudes benutzen die meisten Anwender ein analoges Telefon oder ein Schnurlostelefon. Analoge Telefone sind technisch sehr einfach abzuhören – ein parallel geschaltetes zweites Telefon reicht hier schon. Allerdings müsste sich der Lauscher Zugang zum Haus und dessen Verkabelung verschaffen.
Bei der Telefonie über die Vermittlungsstelle ist dieses genau gleich. Somit ergibt sich durch den Einsatz von VoIP keine einfachere Möglichkeit, einen Anruf abzuhören.
Auf die Verbindung zwischen Gebäude und Vermittlungsstelle lässt sich am leichtesten unbemerkt zugreifen. Auf dieser Strecke kann man traditionelle analoge Telefonate sehr leicht abhören. Bei VoIP, dessen Daten-Pakete über ADSL oder VDSL übertragen werden, ist dies allerdings fast unmöglich. Somit ist VoIP auf diesem Teilabschnitt sehr viel sicherer als andere Technologien.
Auf dem dritten Teilabschnitt, dem Langstreckennetz, sorgen die Provider für eine strenge Sicherung ihrer Netze. Hier ist ein unerlaubter Zugriff nicht möglich.

Wann entstehen Gesprächsfehler wie z.B. Knackgeräusche?

Bei zu geringer Bandbreite oder zu hoher Latenz (Verzögerung bis das Signal den Empfänger erreicht) kann es zu Gesprächsfehlern kommen.

Zu geringe Bandbreite kann vorkommen wenn die genutzte Internetleitung für VoIP gleichzeitig auch für andere bandbreitenintensive Aktivitäten genutzt wird, wie z.B. das Streamen von Filmen oder mehrere Mitarbeiter die Internetradio hören. Dem kann entgegen gewirkt werden in dem man in den Routereinstellungen VoIP-Packete als zu priorisierende Daten festlegt.

Hohe Latenz kann Ihre Ursache auf der gesamten Verbindungslänge zwischen zwei Gesprächspartnern haben, sie ist deshalb für den Anwender schwierig bis gar nicht zu diagnostizieren. Interkontinentale Verbindungen können auf Grund ungleich ausgebauter Infrastruktur Latenz aufweisen, ebenso Satelittenverbindungen. Falls hohe Latenz ein dauerhaftes Problem sein sollte kontaktieren Sie Ihren VoIP-Provider.

Was passiert bei einem Stromausfall?

Bei einem Stromausfall funktioniert VoIP nicht mehr, da die einzelnen Komponenten Ihrer VoIP-Lösung (je nachdem: IP-Telefon, Router, Computer) keinen Strom mehr haben.
Sie können sich dagegen schützen, in dem Sie eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) installieren.
Beachten Sie dabei, dass Sie sämtliche für die Verbindung notwendigen Geräte an die USV anschliessen und nicht etwa nur das IP-Telefon.

Ist Skype auch VoIP?

Ja Skype wird auch zu VoIP gezählt. Es funktioniert allerdings nicht mit gängigen IP-Telefonen, da es nicht das offene Protokoll SIP, sondern ein eigenes, geschütztes Netzwerkprotokoll verwendet.
Nur ausgewählte Partnerfirmen von Skype dürfen es benutzen.

Was ist SIP?

Lesen Sie dazu bitte den entsprechenden Abschnitt auf der Seite: Grundlagen zu VoIP.

Was hat es mit der 2017-Umstellung auf sich?

2017 wurde begonnen das analoge Telefonnetz sowie das ISDN-Netz der Schweiz auf VoIP umzustellen. Mehr Informationen finden Sie hier: VoIP-Umstellung 2017